Wednesday, August 27, 2008

Grund zum Feiern

Die Melbourne Niederlassung von Maui&Britz&Backpackers hatte einen Grund zum Feiern - die Umsatzerwartung fuer das vergangene Steuerjahr wurde erreicht - und unser Chef lies es sich nicht nehmen, die Belegschaft in ein schickes Restaurant auszufuehren, um DANKE zu sagen. Nach der Arbeit machten wir uns auf den Weg in eine der besseren Gegenden Melbournes- die Docklands und machten es uns in einem Seafood Restaurant gemuetlich. Nach der obligatorischen Ansprache vom Chef gings los mit den Startern und ich fuehrte mir zum ersten Mal in meinem Leben Oysters (Muscheln) zu Gemuete. Der salzige Geschmack ist mehr als gewoehnungsbeduerftig und normalerweise schlucken die Meisten die Muscheln runter, um beim Kauen nicht auf dumme Gedanken ueber deren komische Konsistenz zu kommen. Nun ja, wers mag!

Als Hauptgericht hatte ich Kaenguru Filet und auf die Frage, wie ich es gern haette, konnte ich mir nicht verkneifen "naja, tot waere nicht schlecht!". Alle lachten, aber die Bedienung war wohl etwas genervt... Was mich bei Schickimicki Restaurants stoert? Man sollte mit Lupe essen, weil man sonst das Essen auf den grossen Tellern nicht findet. Anschliessend musste ich also unbedingt noch Dessert haben, um nicht zu verhundern ;-) und entschloss mich fuer Schokokuchen mit Eiscreme. Als unser Chef gezahlt hatte, machte er sich sofort auf den 1.5 stuendigen Nachhauseweg, weil naemlich seine Tochter ihren Geburtstag feierte, aber ich bezweifle, dass sie noch auf war, als ihr Dad endlich nach Hause kam.

Wir wollten den Abend noch nicht ausklingen lassen und so gingen ein paar von uns zurueck zur Niederlassung, wo wir die Campingstuehle ausklappten, ein paar Weinflaschen fanden und fleissig weiterfeierten. Zwei meiner Kollegen und ich hatten sowieso vor, in den Vans zu schlafen, weil der Nachhauseweg zu weit war und wir am naechsten Tag arbeiten mussten. Naja, nun sind wir alle nicht mehr die Juengsten und so gingen wir mit einer riesigen Birne gegen Mitternacht ins Bett. Sally und ich teilten uns einen Wohnwagen, schmissen die Heizung an und schliefen sofort ein. Sehr viel Zeit zum Schlafen hatten wir allerdings nicht, denn die Fabrikarbeiter fangen schon gegen 6 Uhr an und so schlichen wir uns in unseren Pyjamas in die Duschen und waren halbwegs frisch und munter arbeitsbereit. Dreimal duerft Ihr raten, was ich als erstes tat, als ich an diesem Tag nach Hause kam - richtig, ich legte mich in mein Bett!

Es gibt noch eine weitere Neuigkeit, die ich nun endlich kundtun kann. In ein paar Tagen fliege ich in den URLAUB!!!!!! Und zwar nach Tonga, wo die Sonne scheint, es warm ist und ich den ganzen Tag, oder den Grossteil davon, einfach mal faul sein kann. Alleine muss ich diesmal nicht sein, denn Katrin wird mich begleiten, die in Queenstown fuer den gleichen Verein arbeitet wie ich hier in Melbourne. Bei der Planung wurden uns einige Felsbrocken in den Weg geschmissen, die so gross wie einige Inseln Tongas sein koennten, aber wir haben alles mehr oder weniger gut gemeistert und ich bin mir sicher, dass wir diese laengst ueberfaellige Auszeit geniessen werden.

Friday, August 15, 2008

Australien Fotos online

So, nun endlich habe ich die Mammut - Aufgabe angepackt und meine Fotos in mein Online Fotoalbum hochgeladen. Hat mich fast einen ganzen Tag gekostet. In den naechsten Tagen werde ich hoffentlich auch die Zeit finden, ein paar Fotos hier in mein Tagebuch hochzuladen. In der Zwischenzeit nutzt doch bitte nebenstehenden link zu meinen persoenlichen Fotos, wenn Ihr an meinen Fotos interessiert seid.
Vielen Dank!

Sunday, August 10, 2008

Melbourne und seine zahlreichen Attraktionen

Meine letzten Tagebucheintraege koennten den Eindruck entstehen lassen, dass ich mir entgehen lasse, was sich direkt vor meiner Haustuer befindet. Dem ist natuerlich nicht so und in meinem heutigen Beitrag moechte ich von den Attraktionen und Sehenswuerdigkeiten in Melbourne berichten, die ich bisher besucht habe. Ich komme nicht umhin, die Einfachheit des Melbourner Stadtzentrums zu preisen. Betrachtet man sich die Karte, faellt sofort die quadratische Anordnung der Strassen auf. Hat man sich mal in die falsche Strasse verirrt, dauert es nur wenig Zeit und Anstrengung den richtigen Pfad wiederzufinden. In Sydney ist das anders und dort kann man sich schon mal die Fuesse wund laufen, hat man einmal einen falschen Weg eingeschlagen. Melbourne wird als das kulturelle und kulinarische Zentrum Australiens bezeichnet und manchmal bin ich mir nicht sicher, ob sie dabei die vielen Fast-Food-Restaurants mitgezaehlt haben, denn angeblich gibt es hier die meisten Restaurants, Bars und Kneipen.

  1. Wie bereits in meinem Sydney Eintrag erwaehnt, gibt eine Aussichtsplattform auf einem der Hochhaeuser die besten Aussichten preis und so begab ich mich auf den 300m hohen Eureka Tower und auf das in der 88. Etage befindliche Skydeck. Hier ein paar interessante Fakten zum Eureka Tower:
    • Eureka ist das hoechste Wohngebaeude der Welt
    • der obere Bereich des Turms ist bei starken Winden bis zu 600mm beweglich
    • auf den Etagen 90 und 91 befinden sich je ein 300.000 Liter Wassertank, die das uebermaessige Schwingen des Turmes verhindern sollen
    • der Aufzug ist der schnellste in der suedlichen Hemisphaere (9 Meter pro Sekunde)
    • 3680 Stufen / 92 Etagen / 52.000 qm Fensterflaeche
    • das Glas der oberen 10 Etagen wurde mit 24 Karat Gold verziert
    • 110.00 Tonnen Beton wurden verbaut und der Turm wiegt angeblich 200.000 Tonnen (nicht, dass das jemand ueberpruefen koennte...)
    Fuer besonders Wagemutige gibt es 'The Edge', ein Glaswuerfel, der in 300 Meter Hoehe 3 Meter aus dem Turm herausgefahren wird. Als wenn das nicht schon schlimm genug waere, ist das Glas waehrend des Herausfahrens weiss und undurchsichtig und wird spaeter schlagartig 'entnebelt'. Ich bin mir nicht sicher, ob Ihr Euch das Geschrei der Insassen im Wuerfel vorstellen koennt!
  2. Das Alte Melbourner Gefaengnis (The Old Melbourne Gaol)
    Wer schon immer mal wissen und hautnah erleben wollte, wie es in einem Gefaengnis zugeht, ist im alten Melbourner Gefaengnis genau richtig. Als Gefangener beginnt das Abenteuer im 'Wachhaus', wo man mit Namen und Straftat ins Gaestebuch aufgenommen (wie ironisch ist das!) und hinter Schloss und Riegel gesteckt wird. Das Gerichtsgebaeude ist gleich um die Ecke, Anklage und Verurteilung lassen also nicht lange auf sich warten. Ein Rundgang durch den mit Obszoenitaeten beschmierten Zellblock sowie die im Hintergrund abgespielten Geraeusche von schreienden, schimpfenden oder weinenden Gefangenen geben sehr realistisch wieder, wie das Leben hier fuer einige Zeitgenossen ausgesehen haben muss. Wer besonders starke Nerven hat, kann sich fuer einige Minuten in einer der Zellen einschliessen lassen, wobei zur Steigerung der Gemuetlichkeit das Licht in der Zelle ausknipst wird. Im Gaol wurden 135 Gefangene gehaengt und einer dieser Gefangenen war der Unheilstifter Ned Kelly - eine Art Nationalheld hier in Australien.
  3. Fuer Shopping - Suechtige ist der traditionelle Queen Victoria Market der perfekte Zeitvertreib. An Markttagen findet man dort alles was das Herz begehrt, von Obst und Gemuese, Fisch, Fleisch und Wurstwaren zu Bekleidung, Moebeln und Souveniren. Alle Lebensmittel sind frisch und der Markt ist bei Einheimischen fast noch beliebter als bei den Touristen. Man erkennt die meisten Einheimischen an ihren grossen Einkaufstrolleys, die sie hinter sich herziehen.
  4. Ein besonders beeindruckendes Kriegsdenkmal zur Erinnerung an die Australier, die ihr Leben in Kriegsaktivitaeten verloren haben, ist der Shrine of Remembrance (Schrein der Erinnerung). Es zahlt sich aus, entweder recht frueh oder eher spaeter am Nachmittag vorbeizuschauen, da der Shrine bei Touristen und besonders organisierten Touren durch Melbourne sehr beliebt ist und sich die Tourbusse tagsueber fast stapeln.
  5. Die Royal Botanical Gardens sind nur einen Katzensprung entfernt und bieten einen wunderbaren Ausgleich zum Laerm und den Menschen - und Automassen dieser Millionenmetropole. Das hat sich offensichtlich auch in der Vogelwelt rumgesprochen, denn in den Gaerten wimmelt es nur so von Voegeln, die ich meist nur hoeren konnte. In der Neuseeland Sektion mit typisch neuseelaendischen Pflanzen fuehlte ich mich besonders wohl.
  6. Die State Library of Victoria (Staatsbibliothek) ist weniger eine Attraktion fuer Touristen sondern mehr bei den Einheimischen fuer den kostenlosten Internetzugang beliebt. Voellig zu unrecht, denn die Architektur dieses imposanten Baus bietet zahlreiche Fotomoeglichkeiten. Leider ist dies eine 'Vorort' Bibliothek, die viele Studenten zur Recherche nutzen, wo man aber keine Materialien ausleihen und mit nach Hause nehmen kann.
  7. Ein Wenig enttaeuscht war ich vom Chinese Museum, von dem ich mir etwas mehr erhofft hatte. Grund fuer mein Besuch war die Behausung des laengsten Paradedrachens der Welt, dessen Kopf allein schon 3 Meter hoch ist und von 6 Personen getragen werden muss. Der Foerderung meines Allgemeinwissens diente der Besuch ebenfalls, denn ich lernte von dem Phaenomen der Lotos - oder Lilienfuesse alten China herrschte eine sehr schm. Imerzhafte und grausame Tradition, bei der jungen Maedchen die Fussknochen gebrochen und nach hinten bzw. unter die grosse Zehe gebunden wurden, um dem damaligen Schoenheitsideal von kleinen Fuessen zu entsprechen. Erschreckenderweise wurde diese Vorgehensweise erst im Jahre 1911 verboten. Das Chinesische Museum ist in Chinatown untergebracht, wo man die groesste Anhaeufung von chinesischer und asiatischer Kueche anfindet.
  8. Als leidenschaftliche Fototante konnte ich mir einen Besuch im Melbourner Zoo nicht entgehen lassen. Und zu sehen gibts da so allerhand: Von den Einheimischen Koalas, Wombats, Emus, Kangaroos und dem bedrohten Schnabeltier hin zu einer Vielzahl von Primaten, Loewen, Tigern, Elefanten, Pantas, Baeren, Giraffen, Zebras, Pinguinen und vielen mehr. Ein riesiges begehbares Vogelgehege sowie das Schmetterlingenhaus gehoeren ausserdem zu den Attraktionen.

Saturday, August 9, 2008

Olympische Spiele in Peking

Habe gerade diese fantastischen Bilder von der Eroeffnungszeremonie in Peking gefunden (einfach auf den Titel dieses Beitrags klicken). Ich bin zutiefst beeindruckt!

Ich muss ja gestehen, dass ich nichts ueber die deutschen Sportler mitbekommen habe, da hier in Australien natuerlich nur ueber die australischen Sportler berichtet wird und ich ein wenig zu faul und nicht interessiert genug war, ueber die Deutschen zu recherchieren. Ich druecke ihnen trotzdem die Daumen und hoffe, dass sie die ein oder andere Goldmedaille nach Hause bringen werden! Go Deutschland Go!

Friday, August 8, 2008

Sydney Teil III

Tag 3 in Sydney und es war schon wieder an der Zeit, meine Sachen zu packen. Gluecklicherweise musste ich nicht wieder stundenlang in einem Bus oder Zug sitzen, denn ich hatte mir einen recht guenstigen Flug mit VirginBlue fuer nur 85 Dollar gesichert. Da der Flieger erst in den Abendstunden abheben wuerde, hatte ich noch fast einen ganzen Tag im sonnigen Sydney. Ich checkte aus meinem Hotel aus und lies meinen Rucksack am Bahnhof zurueck, um mich nicht den ganzen Tag damit belasten zu muessen. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, dem National Institute of Photography einen Besuch abzustatten, sah dann aber davon ab, weil ich dort nicht mit meiner vollen Kameratasche auftauchen wollte. Das mag ein wenig komisch klingen, aber ich dachte mir, das saehe protzerisch aus. Wie auch immer, ich wollte sowieso lieber die Sonne geniessen, schliesslich hatte ich in den letzten Wochen nicht besonders viel davon in Melbourne. Es war sogar warm genug, im aermellosen Top umher zu flanieren, eine Chance, die ich nicht ungenutzt lassen wollte.

Entlang Macquarie Street findet man eine Ansammlung von Attraktionen und moeglichen Fotomotiven und so verbrachte ich sehr viel Zeit in den Royal Botanical Gardens, an der State Library, Parliament House, Sydney Hospital, Mint Museum und dem Hyde Park, von wo aus man direkt zur beeindruckenden St. Marys Cathedral gelangt. Vor dem Sydney Museum steht die ungewoehnliche Statue eines goldnasigen Wildschweins und nach Lesen der Plakette verstand ich warum. Die Statue war ein Geschenk an das Krankenhaus und soll jedem Glueck bringen, der an der Nase des Wildschweins rubbelt. Die goldene Nase fuer das ansonsten tiefschwarze Wildschwein hat offensichtlich bereits vielen Leuten Glueck gebracht.

Die Temperaturen zogen mich zum Wasser und so machte ich mich wieder auf den Weg zum Darling Harbour und zur Sydney Boat Show. Fuer die Boote interessierte ich mich ja weniger, aber ich sass ne ganze Weile am Steg und beobachtete die vorbeilaufenden Menschenmassen. Ich finde das immer recht unterhaltsam. Mancheiner mag das seltsam finden, aber egal. Die Hafenmeile ist bei Streetperformern (Strassenkuenstlern) sehr beliebt und so sieht und hoert man dort alles von drumbeats vs. Didgeridoo, Jongleuren, Portraetzeichnern und Verbiegungskuenstlern. 'Flexible Emma' verdiente sehr viel Aufmerksamkeit und Applaus fuer ihre Verrenkungen. Schon allein ihre Aufwaermuebungen raubten den Zuschauern den Atem aber keiner konnte glauben, was er da sah, als sie in eine schaetzungsweise 50cmx50cm Glasbox stieg und einen der Zuschauer bat, den Deckel zu schliesen. Da tat mir schon beim Zuschauen alles weh und ich konnte den Muskelkater hinterher regelrecht selbst spueren. Streetperformer leben von ihren Vorfuehrungen und sind auf Trinkgeld der Zuschauer angewiesen und so gab auch ich ein paar Dollar, bevor ich mich auf die Mission machte, etwas zu essen zu finden.

Anschliessend wiedervereinte ich mich mit meinem Rucksack und machte mich auf den Weg zum Domestic Airport. Das geht in Sydney sehr viel einfacher als in Melbourne, denn hier kann man den Airport via Zug erreichen. Touristen zu Airports zu transportieren ist ein riesiges Geschaeft und ich nehme an, dass die Taxifahrer mit dieser einfachen Zuganbindung nicht besonders happy waren, da es ihnen einen Grossteil ihres Geschaefts abnimmt (tja, in Melbourne verdienen sie sich dumm und daemlich, denn da gibt es keinen Zug vom Airport in die Stadt). Daher vielleicht die extra gate Gebuehr, die man in Sydney zahlt, wenn man am Airport aussteigt (oder umgekehrt, wenn man den Zug vom Airport in die Stadt nimmt).

Die restliche Zeit verbrachte ich am Flughafen, lief umher und las. Mein Flieger hob 19.45 Uhr ab und ich hatte das Glueck, drei Sitze fuer mich allein zu haben. So konnte ich aus dem Fenster schauen, all meine Sachen auf den Sitzen ausbreiten und hatte nicht staendig den Ellenbogen eines Nachbarn in meiner Seite. Wunderbar! Wir landeten 21.05 und Natalie wartete gluecklicherweise bereits vor dem Flughafen, um mich abzuholen.

Das Kapitel Sydney war fuers erste abgeschlossen, wird aber hoffentlich eines Tages noch einmal geoeffnet werden.

Sunday, August 3, 2008

Sydney Teil II

Die Goetter muessen gnaedig mit mir sein. Oder aber dies ist ihr Geburtstagsgeschenk an mich. Wie auch immer, das Bilderbuchwetter machte mich noch entdeckungsfreudiger und meine Kamera sollte sich lieber auf einen anstrengenden Tag gefasst machen!

Das Fehlen einer Strassenkarte lies mich gestern ein wenig orientierungslos durch Sydney's Strassen irren, aber heute sollte alles anders werden. Als ich mein Hotel am Morgen verlies, fragte ich nach einer Karte (wieso bloss hatte ich diese geniale Idee nicht schon am Vortag?), was Vieles einfacher machte. Ausserdem kaufte ich mir einen Tageskarte fuer die oeffentlichen Verkehrsmittel (Bus, Zug und Faehre) und fuehr gleich mal ein paar Stationen mit dem Zug, um nicht den ganzen Weg zum Sydney Tower laufen zu muessen. Die Town Hall lag auf dem Weg und bot sich in ihrer ganzen Pracht und Schoenheit und so nahm ich mir die Zeit und fotografierte ein wenig in der Gegend umher. Am Tower angekommen, musste ich ne ganze Weile in der Schlange warten, um mein Ticket himmelwaerts zu ergattern und so hatte ich Zeit, ein paar Fakten aufzunehmen. Der Tower hat etwas mehr als 1500 Stufen und ein durchschnittlich fitter Mensch braucht 50 Minuten, um die Stufen zu ersteigen. Nun wuerde ich persoenlich nie auf die Idee kommen, diese mehr als 1500 Stufen in Angriff zu nehmen, aber jaerlich stellen sich zahllose Optimisten der Herausforderung, den Weg nach oben zu errennen. Der Rekord liegt bei 8 Minuten und 6 Sekunden! Manche Leute haben komische Hobbies...! Ich persoenlich bevorzuge den Aufzug, der allerdings nicht fuer schwache bzw. claustrophobisch veranlagte Menschen geeignet ist. Grund: Der Aufzug selbst ist nicht besonders gross und ist gerade mal fuer das Befoerdern von 13 Leuten zugelassen. Von der Form her gleicht der Aufzug eher einem Dreieck anstatt einem Viereck. Man steht da also im Aufzug mit 10 anderen Personen und hofft, dass keiner ausflippt (womoeglich noch derjenige, der eingezwaengt in der Ecke stehen muss). Dann koennte die Fahrt unangenehm werden. Oben angekommen, genoss ich die Aussicht und knipste wie ein Weltmeister mit all meinen verschiedenen Linsen, um die Aussicht so gut wie moeglich einzufangen. Ich persoenlich finde ja, dass solch ein Tower die beste Moeglichkeit ist, sich einen Ueberblick ueber eine Stadt zu verschaffen, deren Ausmasse zu begreifen und das Umland zu bestaunen. Eine kleine Verschnaufpause goennend und die Aussicht geniessend sass ich ne ganze Weile da oben und beobachtete die Flugzeuge, die eines nach dem anderen landeten.

Im Ticketpreis inbegriffen war eine Attraktion namens OZ Trek und anfaenglich war ich ueber deren Sinn oder Unsinn etwas skeptisch. Meine Skeptik war aber gaenzlich unbegruendet und ich fand die Show richtig toll. Man lernt die typisch australischen Dinge kennen, wie das Outback, Great Barrier Reef etc. und anschliessend sitzt man in sich bewegenden Sitzen wie in einer Art 3D Kino und rast durch Canyons, fliegt ueber Sydney, schwimmt durch krokodilbewohnte Fluesse, taucht im Great Barrier Reef, springt mit den Kaenguruhs usw. Sehr unterhaltsam und gut gemacht!

Den Tower verlassend, fasste ich den Entschluss, endlich dem Wahrzeichen Sydneys meinen Respekt zu erweisen und einen Besuch abzustatten. Mit dem Zug fuhr ich zur Circular Quay Station und als ich die Station verlies, sah ich das Opera House schon in aller Pracht und Schoenheit in der Ferne zu meiner rechten Seite. Ich habe das Opera House und die Sydney Harbour Bridge schon auf unzaehligen Fotos gesehen, haette aber nicht gedacht, dass beide so nahe sind. Denn die Harbour Bridge erstreckte sich gar nicht weit entfernt zu meiner linken Seite. Dazwischen befanden sich ich weiss nicht viele tausende Touristen und das machte das Vorankommen schwierig. Da ich meine Sonnenbrille in Auckland in die tiefen Jagdgruende einer Muelltonne versenken musste (witzig, dabei schien noch nicht mal die Sonne, haette sie also zu Hause lassen koennen!), war es an der Zeit, eine neue zu erstehen, denn die Sonne brannte in meinen Augen. Bei der Gelegenheit fragte ich die nette Dame am Kiosk, welche Faehre ich nehmen muesste, um das Opera House am besten sehen zu koennen. Sie empfahl mir die Manly Faehre, die auch gleich ein paar Minuten spaeter ablegte und sowieso in meinem Tagesticket (genannt Day Tripper) enthalten war. Leider sind die Aussichtsdecks auf der Faehre winzig klein und ich konnte keinen Platz mehr draussen ergattern. Sass aber direkt an einem Fenster, das sich weit oeffnen lies und ich schoss meine Fotos von drinnen.

Nach Manly selbst wollte ich gar nicht, auch wenn es dort recht nett aussah, und so nahm ich die gleiche Faehre wieder zurueck. Diesmal stellte ich sicher, dass ich einen Sitzplatz draussen bekam, wo ich es aber leider nicht lange aushielt, denn es war unbarmherzig heiss. Zu meinem Glueck, denn waere ich nicht umher gelaufen, haette ich die Delfine verpasst, die sich fuer ein paar Minuten zu uns gesellten. Als wir in den Hafen zurueck kamen, schoss ich Bilder von der Harbour Bridge und zufrieden mit meiner Ausbeute verlies ich die Faehre und lief zum 5 Minuten entfernten Opera House. Sonntag nachmittag und wunderschoenes Wetter- das treibt tausende von Leuten auf die Strasse und sie alle wollten das weltberuehmte Opernhaus sehen. Man brauchte sehr viel Geduld, wollte man Bilder ohne Menschen schiessen. Die Architektur des Opera Houses ist beindruckend und mit der Harbour Bridge im Hintergrund kann man -an ruhigen Tagen- wunderschoene Bilder machen.

Ich verlies das bunte Treiben am Quay und suchte die Station fuer die Monorail; eine weitere Art der Fortbewegung in Sydney. Dabei handelt es sich um eine Einspurbahn, die auf einer hoehergelegenen Schiene durch das Stadtzentrum Sydneys faehrt. Ohne bestimmtes Ziel vor Augen absolvierte ich eine ganze Runde und stieg an der selben Station wieder aus. Da sich mein Magen protestierend zu Wort meldete und ich Lust auf Sushi hatte, begab ich mich in eine Sushi Bar, wo das Essen auf einer Rollbahn rundendrehend vor einem zur Schau gestellt wird. Das ist ziemlich verlockend, denn man sieht all die leckeren Sachen! Die ganze Bar war ein Erlebnis fuer mich, da ich bisher nur von ihnen gehoert, aber selbst noch nie dort gegessen hatte.

Noch lange nicht war ich bereit aufzugeben und so begab ich mich zu Darling Harbour, wo ich den Chinese Gardens einen Besuch abstatte. Das Licht war leider nicht besonders toll und so brauchte ich ewig fuer meine Fotos. Und dann wurde ich 5 Uhr auch noch 'rausgeschmissen', weil die Gaerten schlossen. Na wunderbar! Darling Harbour wollte trotzdem noch erkundet werden und so lief ich einfach durch die Gegend. In Sydney findet momentan die Internationale Boot Show statt und so war der Hafen ein Sammelbecken fuer Kaeufer, Verkaeufer, Hobbysegler und Schaulustige. Um sich die Yachten leisten zu muessen, sollte man aber ein paar tausend Dollar mehr auf dem Konto haben als ich :-).

Als es bereits dunkel war, machte ich mich auf den Heimweg. Ich hatte einen anstrengenden Tag hinter mir, wollte ne Dusche und entspannen. Sightseeing ist harte Arbeit!

auf Entdeckungstour in Sydney (01.08.-04.08.2008) Teil I

3 Tage frei und einen ganzen Kontinent zu entdecken. Das sind die Aussichten fuer die naechsten paar Tage. Aber wohin solls nur gehen? Natalie haemmerte mit ein paar guten Vorschlaegen auf mich ein und letztenendes entschied ich mich fuer die heimliche Hauptstadt Australiens - Sydney. Um ein wenig Zeit zu sparen, buchte ich einen Ueber-Nacht-Bus fuer Freitag, was mir genuegend Zeit gab, nach dem Arbeiten nach Hause zu duesen, meine Sachen zu packen und mich auf den Weg zu machen.

Erstmal kurz zu meinem Geburtstag. Vielen lieben Dank fuer all die Gruesse aus der Ferne, es macht mich immer wieder gluecklich, zu sehen, dass Ihr mich nicht vergessen habt. Auf Arbeit haben sie es irgendwie spitz gekriegt und einen Schoko-Kuchen fuer mich organisiert und die obligatorische Geburtstags-Rundmail ging an die gesammte THL Belegschaft in Australien, so dass sogar Leute in Alice Springs wussten, dass jemand in Melbourne ihren Geburtstag feiert, deren Namen sie noch nicht mal aussprechen koennen. Ich durfte auch ein wenig frueher nach Hause gehen, so dass noch genug Zeit fuer ne Dusche und fuers Packen blieb. Anschliessend fuhr ich zur Southern Cross Station, wo sich Punkt 21 Uhr der Greyhound Bus in Bewegung setzte. Normalerweise braucht man ohne Stops so ungefaehr 9 Stunden bis Sydney, der Bus braucht aufgrund seiner Stops, um Leute aufzugabeln und vorgeschriebenen Pause ETWAS laenger und so war die Fahrt fuer 15 Stunden angesetzt. Wochenendpreise waren der Grund, warum ich mich gegens Fliegen entschieden hatte. Fuer den Bus hatte ich nur 67 Dollar bezahlt. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob ich mein Sitzfleisch noch mal so aufs Aeusserste belasten moechte. An Schlafen war kaum zu denken, denn es ist kaum moeglich eine bequeme Schlafstellung zu finden, selbst mit dem Luxus zweiter Sitze. Und fuers Querlegen bin selbst ich nicht klein genug!

In der halbstuendigen Pause um 1.30 Uhr nahm ich die Gelegenheit wahr, meine Beine auseinanderzufalten und auf Gehfaehigkeit zu ueberpruefen. Sie hatten es gluecklicherweise noch nicht verlernt. Als es weiterging, konnte ich die Gedanken an einen Klappstuhl nicht loswerden - so musste sich so ein armes Ding also fuehlen! Gegen 7.30 Uhr kamen wir in Canberra an, der eigentlichen Haupstadt, wo die meisten Passagiere den Bus verliesen und ein paar Neue zustiegen. Ich nutzte die Zeit sinnvoll zum Beine vertreiben und haette mir gern einen Cappuchino zum Aufwachen gegoennt, habe aber davon abgesehen, schliesslich sah es nicht danach aus, als wuerden wir auf dem Weg nach Sydney viele Toilettenpausen einlegen. Puenktlich zur Mittagszeit um 12 Uhr erreichten wir Sydney und wir wurden an der Central Station in die Freiheit entlassen. Mein Hotel hatte ich bereits ein paar Tage vorher gebucht, und weil mir der nette Herr am Telefon versicherte, sie seien nur 1 Minute vom Bahnhof entfernt, hatte ich es nicht fuer noetig gehalten, die Adresse aufzuschreiben oder die Karte zu studieren. Grosser Fehler! Ich lief ziellos und erfolglos umher und entschloss mich, ein Internet Cafe aufzusuchen, um bei Google Maps den Weg ausfindig zu machen. Super Idee - dachte ich. Nun leider sollte man Google auch nicht alles glauben. Wenn Google die Antwort nicht weiss, bloefft es einfach und tut so, als wuesste es die Antwort. Name des Hotels: Sydney Private Central Hotel. Google schickt mich in Central Street. Klingt irgendwie logisch, oder? Zu logisch. Denn Central Street ist eine dreckige Hintergasse und ich war erleichtert, als ich mein Hotel dort NICHT vorfand. Mir wurde die Rumrennerei zu bunt, rief sie an (Ihr werdet fragen, warum hat sie das denn nicht gleich getan? Ja ich weiss.....!) und nachdem ich mit dem Maedel gesprochen hatte, wurde mir bewusst, dass ich in die falsche Richtung losgelaufen war. Als ich endlich dort ankam, stellte sich heraus, dass es wirklich nur 2 Minuten vom Bahnhof entfernt ist. Das Hotel erinnert mich an die 50er Jahre, alles schon etwas aelter, die Tapete zum schiessen haesslich und die Zimmer allgemein reihen sich nicht ein in die Kandidaten zum Schoener-Wohnen-Award. Aber was solls, es ist sauber und ich traue meinen Augen kaum, Computer und Internetzugang auf meinem Zimmer! Wow! Ich war reif fuer ne Dusche, schliesslich hatte ich mein Gepaeck durch die Hitze getragen und anschliessend fuellte ich mich gut genug, wieder auf Entdeckungstour zu gehen.

Ich hatte keine grossen Plaene, lief also umher, sog die Atmosphaere Sydneys in mich auf und genoss das traumhafte Wetter. Mit meinem Mittag setzte ich mich in einen Park und nahm es unter den neugierigen Augen aller gefiederten Parkbewohner zu mir. Anschliessend zueckte ich hier und da meine Kamera und nach einer Weile stand ich fast unbemerkt in einem grossen Shoppingcentre, weil mich die Menschenmasse, in der ich notgedrungenermassen mitgelaufen war, dorthin getrieben hatte. Kann mir gar nicht so richtig erklaeren warum, aber ich checkte das Kinoprogramm und entschied mich fuer einen Kinobesuch. Mancheiner mag jetzt sagen, da faehrt sie den ganzen Weg nach Sydney, um ins Kino zu gehen, das kann sie doch auch in Melbourne machen. Dem habe ich nichts entgegenzusetzen. Aber, meine freien Tage sind schliesslich dazu da, die Dinge zu tun, auf die ich Lust habe. Ausserdem ist es in Melbourne etwas schwieriger, weil ich ausserhalb der Stadt wohne und abends ins Kino zu gehen, bedeutet im Dunkeln vom Bahnhof nach Hause zu laufen. Nunja, auf dem Programm stand der neue X-Files Film und wer mich kennt, weiss, dass ich total verrueckt nach der TV Serie war und so musste ich den Film einfach sehen! Auf dem Nachhauseweg versuchte ich noch paar Nachtaufnahmen zu schiessen, aber das ist ohne Stativ fast unmoeglich. Auf meinem Zimmer nahm ich das kostenloste Internet in Anspruch und schrieb Emails, meinen letzten Auckland Bericht und bereitete mich auf den naechsten Tag vor indem ich ein paar Dinge ueber Sydney ausfindig machte. Diese Nacht schlief ich wesentlicher besser als die letzte, auch wenn das Bett alles andere als ne gute Matratze vorweisen konnte. Aber wer so lange gebackpackt hat, kann damit leben!

Saturday, August 2, 2008

neuer Artikel

Da ich mich vor kurzem fuer ein paar Tage in Neuseeland aufgehalten habe, findet Ihr den dazugehoerigen Beitrag unter meinem Neuseelandblog. Ordnung muss schliesslich sein :-)